Das Bluttod Ritual

Zeremonie des neuen Kaisers

 

Nach blutigen Jahrtausenden, in denen einzelne Stämme sich feindselig auf den Schlachtfeldern begegneten, war es der große und heilige Ur-Vater der Verdans, Kaiser Ryndor der die Krieger von Irydios vereinte. Eine stolze und großartige Zivilisation konnte wachsen und sich gemeinsam den Herausforderungen des wilden und ungebändigten Planeten stellen. Die weitergeführte Kriegskultur war essenzieller Bestandteil Ihres Lebens und der Traditionen. Jeder neue Kaiser sollte seine zukünftige Macht durch ein blutiges Ritual des Kampfes beweisen. Diese Zeremonie glorifizierte die alten Tage der Kriege, Schlachten und Helden. So schickte jeder Stamm oder Verbund, einen auserwählten Krieger, der bis zum Tod seinen Weg für die Verdans bestreiten sollte. Starb ein Kaiser, wurde das Trauerjahr ausgerufen und jeder männliche Verdan hatte von nun an Zeit, sich für den Kampf, um die kaiserliche Position vorzubereiten. Nach wenigen Wochen begannen meist die ersten Kämpfe in den Dörfern und Städten, die einen Krieger nominieren sollten. Diesen Kämpfen waren strickte Regeln auferlegt, denn es durfte kein Krieger sterben. Dieses Recht, das Recht des Bluttodes, war der Kaiserlichen Kriegszeremonie vorbehalten.

Einen Monat vor Beginn der Zeremonie, strömten die Verdans nach Silvanora der Hauptstadt von Irydios und ein heiliges und spirituelles Fest begann. Millionen von Zelten wurden rund um die Stadt errichtet und Händler aus allen Regionen brachten Ihre Waren herbei. Ein Fest des Glaubens, der Verbundenheit zu Ihrem Planeten und des Kampfes steuerte auf den großen Tag zu.

Tausende Krieger standen bereit sich Ihrer Prüfung, dem Kampf, um Leben und Tod zu stellen. Am Ende würde nur einer überleben und mit seinem Sieg auf dem Schlachtfeld zum neuen Kaiser ernannt werden.

Das Regeln und der Ablauf des Rituals waren einfach und brutal zu gleich. Mehrere tausend Krieger wurden im Abstand von 10m in alle Himmelsrichtungen voneinander, im dichten und unwegsamen Wald ausgesetzt. Jeder dieser Krieger hatte eine leichte Schutzrüstung und die Wahl zwischen drei traditionelle Waffen. Einem speerähnlichen „Wuran“, einem „Ba’Nau“ dem klassischen Schwert der Verdans und einem „Zotang“ einer schweren Käule. Andere Waffen waren trotz Ihrer kulturellen Stellung Bedeutung verboten. Moderne Hightech Waffen waren zwar der militärische Standard, durften bei der gesamten Zeremonie aber von keinem Verdan getragen werden.

Millionen von Verdans strömten zu den heiligen Böden des Dschungels, auf denen das Bluttod Ritual abgehalten wurde. Zwar durften Sie das Gebiet nicht betreten, aber sie umringten das quadratförmige Gebiet, dass von hohen Mauern umgeben war. Das einzige Tor, dass es gab und somit den heiligen Eingang in das Terrain symbolisierte, war prunkvoll und mit vielen in Stein gehauenen Geschichten verziert. Geschichten der einstigen Kriege und Kämpfe auf Irydios. Den prächtigen Weg zum Tor, der direkt von Silvanora aus verlief, dekorierten riesige Staturen der bisherigen Kaiser. Im Zentrum des heiligen Gebietes stand eine weitere noch größere Statur von Kaiser Ryndor. Dem ewigen Kaiser, Gründer und Heiligen aller Verdans.

Das Ritual begann, mit einem bis ins Mark erschütternden Horn begleitet von Trommeln deren Bass den Boden erschüttern ließen. Sobald diese verstummten, wussten alle Verdans das er Kampf beginnen konnte.

Die Regeln besagten, dass nur ein Krieger lebendig durch das Tor treten durfte, den Weg nach Silvanora bestreiten sollte und anschließend im Kaiser Palast seiner endgültigen Bestimmung nachkommen sollte.

Was genau hinter den Mauern passierte war ein Mythos. Zwar hörte man die Schreie und die Luft trug den Geruch des Todes weit ins Land hinein, doch kein Kaiser sprach bisher über das Erlebte. Es musste grausam und zu gleich berauschend sein, denn die Zeremonie zog sich manchmal tagelang und die meisten der vergangenen Kaiser, kamen schwer verletzt und blutüberströmt durch das Tor. Manche von Ihnen kamen nur mit Hilfe zum Kaiserpalast und überlebten die anschließende Krönung nur knapp.

Nach dieser langen und blutigen Zeremonie, hatte ein Kaiser auf Lebzeiten seinen Respekt unter den Verdans verdient und niemand würde je auf die Idee kommen, seinen Thron anzuzweifeln.